MCPX-Heckrotorversatz

Tips for the tuning of the helicopters / Tipps für die Einstellung der Helis
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domasa
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MCPX-Heckrotorversatz

Post by domasa »

Hallo Gemeinde,

als absoluter Anfänger nach endlosen Stunden am SIM habe ich mittlerweile mal ein wenig in einer Halle geübt. 2 Taumelscheiben, 4 Rotorbläter und einem Heckausleger später :evil: brauch ich Hilfe.
Beim stabilen Schwebeflug (steht quasi still in der Luft) gebe ich NUR Gier (rechts oder links) und die Mücke sackt sofort runter. Im Web bin ich schon auf einige Hinweise gestoßen (Heckrotorversatz etc.), die ich zwar theoretisch nachvollziehen kann- aber was heißt das in der Praxis?
Hier im SIM geht gieren absolut unproblematisch, das sakt nichts und er bricht auch nicht weg. In der Realität scheint das aber - weil wohl normal - völlig anders zu sein.
Kann ich in Heli-x etwas anpassen, damit die Realität näher kommt. Ich war schon ziemlich irritiert.......

Dank und Gruß
Martin
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Michael
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Re: MCPX-Heckrotorversatz

Post by Michael »

Hallo,

was soll denn dafür die Ursache sein? Und in beide Richtungen gleich?

Michael
domasa
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Re: MCPX-Heckrotorversatz

Post by domasa »

Ich zitiere einmal aus einem anderen Forrum:
"Diese Frage taucht immer wieder auf . . .
Kurz gesagt : Dieses Verhalten ist normal und bei jedem Single-Rotor-Heli so (im Gegensatz. z.B. zum Koax-Heli, der dreht auf der Stelle).
Ursache :
Bekanntlich wirkt ja der Heckrotor durch seinen waagrechten Schub dem Drehmoment des Hauptrotors entgegen. In unserem Falle, wo sich der HaRo nach rechts dreht (im Uhrzeigersinn) möchte der Heli als Reaktion darauf nach links gieren (das Heck will dabei nach rechts ausbrechen). Das Ausbrechen des Hecks nach rechts wird durch den nach links schiebenden Heckrotor verhindert.
Was sehr oft zu Verständnidschwierigkeiten führt ist der Umstand, dass diese nach links gerichtete Kraft des Heckrotors den ganzen Heli nach links schieben will - eigentlich sollte sie ja nur die ungewünschte Drehung des Helis verhindern. Das funktioniert aber leider nicht, da ganz einfach eine entgegengesetzte Kraft fehlt, die z.B. auf Höhe der Hauptrotorwelle wirken müsste.
Nun ja, wir haben ja schließlich noch den Hauptrotor . . .
Dieser wird nun ganz leicht nach rechts geneigt, sodass wir nun neben der nach oben gerichteten Auftriebskraft zusätzlich eine nach rechts gerichtete Querkraftkomponente haben. Die Neigung des Rotors muss nun so groß sein, dass dabei beide entgegengesetzt wirkenden Querkräfte - Heckrotor und Hauprotor-Querkraft - gleich groß sind.
Schließlich macht unser Heli, was er soll - er schwebt, das Heck steht schön still - Gleichgewichtszustand.
Beim Gieren wird nun dieser Gleichgewichtszustand beendet - je nach Gierrichtung gibt der Heckrotor nun mehr (Gieren nach rechts) oder weniger (Gieren nach links) Schub. Die Querkraft des Hauprotors ist aber noch immer da, ist nun aber entweder kleiner (Gieren nach rechts) oder größer (Gieren nach links) als der Heckrotorschub.
Das Resultat ist nun ein Schieben (Driften) nach links beim Rechtsgieren bzw. ein Schieben nach rechts beim Linksgieren.
Dies muss nun durch entsprechend dosiertes entgegengesetztes Rollen kompensiert werden.
Während all dieser Aktionen ist zusätzlich noch der Auftrieb durch entsprechendes Gas/Pitch-Management konstant zu halten :
Beim Gieren nach rechts erhöht sich der Auftrieb, beim Gieren nach links vermindert er sich, was besonders bei Pirouetten zu beobachten ist. Ebenso verringert jede Neigung der Hauprotorebene (Roll und Nick) den Auftrieb (da die projizierte Rotorkreisfläche ja nun kleiner wird).

Ganz schön viel zu tun . . .

TRTT = Tail Rotor Translating Tendency oder auf deutsch "Heckrotorversatz". Ich versuch mal mich kurz zu fassen:

Dein Heli hat einen rechtsdrehenden Hauptrotor, dessen Drehmoment durch den Heckrotor ausgeglichen werden muß. Hierfür bläst der Heckrotor nach rechts Luft weg, und wirkt damit dem Gegendrehmoment des Hauptrotors entgegen. Allerdings hat dieses "Luft nach rechts Blasen" eine unerwünschte Nebenwirkung, der Heckrotor drückt sich damit nämlich auch linear von rechts ab, was bewirkt daß der Heli immer leicht nach links driftet.
Diesen Linksdrift muß man dadurch ausgleichen, daß man den Heli ganz leicht nach rechts gekippt fliegt - das macht man meist unbewußt, und das FBL-System hält den Heli dann in dieser Lage fest - ist Dir sicher schon aufgefallen.
So - jetzt schwebt also Dein Heli vor Dir bewegungslos und ganz leicht schief nach rechts geneigt. wenn Du jetzt nach rechts Gier gibts, dann dreht sich der Heli um seine Hochachse. Nur leider ist diese Hochachse etwas nach rechts geneigt, das bedeutet, daß beim Rechtsdrehen automatisch die Nase des Helis nach unten kommt. Wenn Du ganz schnell eine 90° Drehung machst, dann hängt der Heli eben nicht mehr mit der rechten Seite, sondern dann hängt er eben im gleichen Winkel mit der Nase, die dann in die selbe Richtung zeigt, wo vorher die rechte Seite hingezeigt hat.
Der Heckrotor bläst aber jetzt nicht mehr von Dir aus gesehen nach rechts, sondern er bläst auf Dich zu - der Heli stößt sich also nicht mehr gegen diese Neigung der Nase ab was dazu führt, daß dein Nano nach vorne driftet (von Dir aus gesehen nach rechts.)

Wenn Du Gier in die andere Richtung machst, dann kommt die Nase entsprechend nach oben und dann driftet nach einer 90° Drehung Dein Nano aus seiner Sicht nach hinten weg - aus Deiner Sicht auch wieder nach Rechts.

Dieser Effekt ist umso stärker ausgeprägt, umso kleiner der Heli ist. Und noch dazu wird dieser Effekt beim Nano nicht durch das FBL System ausgeglichen. Da bist Du also doppelt gekniffen.

....


und nun?

Gruss
Martin
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Michael
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Re: MCPX-Heckrotorversatz

Post by Michael »

Hallo,

das ist einfach der Schub des Heckrotors, das wird auch hier beschrieben: http://youtu.be/EcrRjI8nYDU
Das erklärt aber nicht, wieso der Heli nach unten absacken soll....

Michael
ThomasC
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Re: MCPX-Heckrotorversatz

Post by ThomasC »

Das mit dem Wegsacken kommt mir auch seltsam vor - einen Nano fliegst Du? Bist Du Dir sicher, daß Du beim Gieren nicht versehenlich Pitch mitbewegst, so wie mir das immer noch passiert? Ich hab vom Genius CP bis zum 450SV einige Helis, aber das von Dir beobachtete Wegsacken kann ich nicht bestätigen...

Daß die kleinen FBL-Helis beim Pirouettieren nicht auf der Stelle bleiben, sondern in irgendeine Richtung wegbrechen, liegt m.E. daran, daß die Korrekturimpulse, sei es geknüppelt, sei es durch das FBL errechnet, beim Gieren nicht gegen die Drehrichtung auf der TS "weitergereicht" werden, was bei mechanisch stabilisierten Helis bedingt durch die Kreiselkräfte automatisch geschieht, da die Hilfsrotorebene die Lage auch beim Gieren beibehält (Stichwort "Pirouettenoptimierung"). Ich bin inzwischen den einen oder anderen Sim geflogen, bei keinem der getesteten Simulatoren war dieses "wegbrechen" bei fehlender Piro-Opt implementiert, weswegen ich das mit 'nem 150er in Realität übe. Ich vermute, das zu simulieren ist auch nicht ganz einfach... aber wegsacken bei Pirouetten macht keiner von meinen Helis...irgendwas stimmt da bei Deinem Nano nicht vermute ich...
domasa
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Re: MCPX-Heckrotorversatz

Post by domasa »

Ich versuche den MCPX V2 zu bewegen. Von fliegen rede ich nocht nicht. :D
Pitch bewege ich beim Gieren nicht.
Liegt es ggfl an
1. DX6i Einstellungen des Gyro?: Z.Zt. 1. bei 80 - 2. bei 20. Dual/Expo bei Heck 100/inh. sonst 60/30.
2. Am original ausgetauschten um 2 cm längeren Heckausleger?
Werde versuchen, das Phänomen heute nochmals zu verifizieren (sofern der Musiksaal frei ist....)
Gruß
Martin
ThomasC
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Re: MCPX-Heckrotorversatz

Post by ThomasC »

mach mal'n Video - wenn Du Einsteiger bist und sagst, Du gierst ohne Pitch, muß ich Dich offen bewundern ..... :o ich krieg das nach wie vor nicht perfekt hin...

p.s. der mCPX reagiert nicht auf den Gyrokanal (der mCPX BL hingegen schon, wenn auch nicht während des Fluges, sondern nur beim Initialisieren)
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